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Von Himmelfahrt, Schawout und Pfingsten

Liebe Weggefährtinnen, liebe Weggefährten!

Fast jede Woche erreichen mich neue Nachrichten, die zeigen, dass viele Menschen auf dieser Welt aktuell großes Leid erfahren. Die Lage in Israel z.B., ein Land in das ich viele male gereist bin, heilige Orte aufgesucht habe, die Fußspuren Jesus gefunden und in der Stille der Wüste meditiert habe. Heute sind die Menschen dort in Angst und Gefahr aufgrund von kriegerischen Auseinandersetzungen. Und wie ist die aktuelle Lage mit der Corona Pandemie? Bei uns in Deutschland scheint sie abzuebben, doch was geschieht in Indien?

Was mich durch diese Zeit trägt, ist die Hoffnung, die ich in der Liebe tief in meinem Herzen erfahre und in der Verbindung mit anderen Menschen erlebe und teile. 

In unseren Studien das Wort der Bibel tiefer verstehen zu wollen und für unser heutiges Leben Antworten daraus zu erkennen, gerade im Umgang mit den Herausforderungen unserer Zeit, möchten wir euch ein wenig teilhaben lassen, was wir in unserem zur Zeit stattfindenden Kurs u.a. erforschen

 

Im mystisch-christlichen Jahreszyklus befinden wir uns momentan in der Zeit vor Pfingsten. Mit der Himmelfahrt, dem Aufgenommen werden in die Wolke, ist die 40 erreicht. Die 40 Tage nach Ostern sind vollendet und damit auch, dem Worte nach, das Verschwinden nach der Zeit. Interessant ist hierbei die Bedeutung des Wortes Himmel, im Hebräischen >schamajim<  ein doppeltes "dort". Das Zeitliche und das Ewige ist dort zur Einheit verbunden. Was will uns das Wort mitteilen? Soll mir das die Hoffnung in meinem Herzen stärken?

Mit Pfingsten ist der 50. Tag erreicht, die Ernte ist vollendet, man feiert die Freude des Geschenkes, welches wir bekommen haben. 50 Tage nach Ostern, an dem der Geschichte nach, der Heilige Geist herab kam. Diese Energie bewirkt bei Menschen, früher und auch heute, neue Kraft, neuen Mut. Wer vom Heiligen Geist erfüllt wird, spürt, dass sich innerliche Leere füllt mit der Liebe, die von Gott kommt. 

Interessant ist in dieser Zeit auch der jüdische Feiertag Schawuot, den ich ebenfalls erwähnen mag. Er ist der Gabe der Tora an das Volk Israel gewidmet. Dieses Ereignis fand 49 Tage nach dem Auszug des Volkes Israel aus Ägypten statt. 

Die Menschen versammelten sich mit Moses um den Berg Sinai. Dies wird kabbalistisch so interpretiert: das Wort Berg, hebräisch har, bedeutet ”Zweifel/Einspruch“ und syna, ”Hass“. Vereinfacht erklärt bedeutet das, dass gegenseitiger Hass ein natürlich auftretendes Phänomen in einer Gesellschaft und sogar vorprogrammiert ist. Er kann nicht eliminiert werden, aber es gibt einen Weg, dass gerade durch diesen Hass, dieses Problem gelöst werden kann.

Es ist unmöglich, dieses Problem direkt zu lösen. Die Kabbalisten sagen uns, wir müssen uns über das Problem erheben, um es auf einer höheren Ebene zu lösen, oder wie Thomas Hübl sagen würde: "inkludieren und transzendieren". In der Geschichte geschah dies plötzlich, als sich 600.000 Menschen einstimmig dafür entschieden, füreinander zu bürgen, um „wie ein Mensch mit einem Herzen“ zu werden. - (Inspiriert aus dem Blog der Bnei Baruch Kabbala Akademie)

Die Hoffnung stirbt zuletzt

Da die Hoffnung ja bekanntermaßen immer zuletzt stirbt, gehen wir den Weg weiter und wollen uns öffnen für die Zeit hinter dem Berg. Das Geniale am Mensch Sein ist doch, dass wir die Lösung, die Erlösung finden wollen, Suchende bleiben, unser Leben erfüllen wollen.

Wenn wir also über dem Berg sind, was kommt dann? Erstmal der Sommer. Der Sommer lässt die Kräuter und Sträucher über die abgestorbenen Bäume im Wald wachsen. Wir können wieder draußen sein und uns erfreuen am kühlen Getränk im Biergarten, Wanderungen unternehmen mit Freunden und mit meinem/meiner Geliebten im Grünen sitzen.